„Dieses ‚Haus der Hoffnung‘ der jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld ist ein besonders schönes Zeichen für die gelungene Verständigung der Völker und Kulturen, für ein friedliches Miteinander und für gegenseitigen Respekt zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft in unserer gemeinsamen Heimat Nordrhein-Westfalen. Was in Bielefeld 70 Jahre nach der Zerstörung der Großen Synagoge in der Turnerstraße geschaffen wurde, strahlt weiter über die Grenzen der Stadt und der gemeinsamen Region hinaus”, schrieb Hannelore Kraft, 2015 noch Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen in ihrem Geleitwort zum Bildband „Beit Tikwa. Aus einer Kirche wird eine Synagoge. Bilder des Umbaus”.

Schon seit den 1980er Jahren ist ein kontinuierlicher Anstieg von Kirchenaustritten, besonders aus der evangelischen Kirche, zu beobachten, was zu vielen Verkäufen bzw. Umnutzungen geführt hat. Manche gingen in das Eigentum von Freikirchen über, in manchen Kirchen kann man heute Bücher ausleihen oder kulturelle Veranstaltungen genießen. Weil dieser „Trend” – jedenfalls der des Mitgliederschwundes und damit verbunden die Mindereinnahmen an Kirchensteuer – auch nicht vor Bielefeld Halt machte, entschlossen sich 2005 die Presbyterien der Neustädter Marien-Kirchengemeinde und der Paul-Gerhardt-Gemeinde, beide evangelisch-lutherisch, nach intensiven Diskussionen zum Zusammenschluss und damit einhergehend, zur Aufgabe der Paul-Gerhardt-Kirche an der Detmolder Straße. Nicht davon betroffen sein sollte das Gemeindehaus in der Diesterwegstraße. Noch in den 1960er Jahren waren die Kirchengemeinden derart stark gewachsen, dass in der westlichen Republik vielerorts selbstständige „Ableger” entstanden. So gründete sich in dieser Zeit auch die Paul-Gerhardt-Gemeinde mit 3300 Mitgliedern, 2006 hatte sich die Anzahl mehr als halbiert. Stolz wurde 1962 die Kirche geweiht: „Sie setzt in ihrer Formensprache selbstbewusst ein Zeichen der überwundenen Kriegs- und Nachkriegszeit. In städtebaulichem Bezug zu den Türmen der Neustädter Marienkirche wurde dem schlicht gestalteten Baukörper ein unproportional hoher Kirchturm angegliedert. Als einziges wesentliches Schmuckelement wirken in dem auf das Konstruktive beschränkten Kirchenraum die sieben mit farbigen Glassteinen gefüllten Fenster in der Altarwand”, schreibt der Architekt und Städteplaner Klaus Beck in seinem Geleitwort zum Bildband „Beit Tikwa” 2015.

Einmal beschlossen, musste ein Käufer oder eine Käuferin gesucht werden. Schon frühzeitig signalisierte die jüdische Gemeinde in Bielefeld Interesse. Seit den 1990er Jahren war die Gemeinde durch den Zuzug jüdischer Aussiedler und Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion stetig gewachsen. Ihren Betraum, später Synagoge, hatte die jüdische Gemeinde seit 1951 in der Stapenhorststraße 35. Allerdings konnten nicht mehr als 100 Gläubige dort Platz finden. Deswegen sollte, um der neuen Lage „Herr” zu werden, eine neue Örtlichkeit gefunden werden. Aber nicht alle Gemeindemitglieder der ehemaligen Paul-Gerhardt-Gemeinde wollten mit der neuen Situation ihren Frieden schließen. Es formierte sich Widerstand, der mit der Gründung eines Fördervereins zum Erhalt der Kirche sich manifestieren sollte. Schnell waren 25.000 Euro eingesammelt, um für ein Jahr die Betriebskosten zu decken, weitere Zahlungen für die kommenden Jahren waren ebenfalls schon zugesagt. „Es geht ein Riss durch die Gemeinde. Die Gegner des Zentrumsverkaufs – allein 625 haben sich schriftlich dagegen ausgesprochen – fühlen sich vor allem von der Mehrheit aus der Neustädter Marienkirche übergangen. Manche mutmaßen, dass dort der Verkauf befürwortet werde, weil das eigene Gemeindehaus renovierungsbedürftig und jeder Euro in der Kasse deswegen willkommen sei”, wusste die Neue Westfälische am 26. Januar 2006 zu berichten. Alfred Menzel (1951-2018), Pastor in der Neustädter Marienkirche, sprach sich deutlich dagegen aus und machte den Vorschlag, stattdessen mit den vorhandenen Spendengeldern die verschiedenen Arbeitszweige wie Kinder- und Jugendarbeit zu sichern.
Gehör fand der Vorschlag nicht. Hermann E. Geller, ehemals tätig als Kirchmeister in der Paul-Gerhardt-Kirche, hatte inzwischen eine Dienstaufsichtsbeschwerde wegen Vertragsbruch, Verleitung zum Vertragsbruch und gröblicher Verletzung der landeskirchlichen Richtlinien für die Veräußerung von Kirchen gegen Pastor Menzel bei der zuständigen Superintendentur gestellt. Parallel ging eine weitere Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Superintendentin Regine Burg ein. Beide Beschwerden wurden abgeschmettert. Dabei wies die Evangelische Landeskirche ausdrücklich darauf hin, dass bei der Aufgabe von Kirchen sensibel umzugehen sei. „Für evangelische Christen gibt es zwar keine heiligen Räume; aber in Kirchen wird Gottes Wort verkündet, gesungen und gebetet, werden Tränen der Freude und der Trauer geweint.
Nach Entwidmung als christliches Gotteshaus darf eine künftige Nutzung nicht in Widerspruch zur ursprünglichen Widmung stehen. […] Die Umwidmung einer Kirche in eine Synagoge ist ein positives, konkretes Signal im Sinne der Kirchenordnung der Westfälischen Landeskirche, die vor kurzem von der Synode ergänzt worden ist. Der Verkauf der Paul-Gerhardt-Kirche ist eine gute Möglichkeit, sich von einem Gebäude zu trennen und zugleich der Kirchenordnung zu entsprechen”, war am 3. Februar 2006 in der Neuen Westfälischen zu lesen.
Trotz aller Unstimmigkeiten und Querelen, die in der Neustädter Marien-Kirchengemeinde herrschten, waren Irith Michelsohn und Paul Yuval Adam, beide Vorstandsmitglieder jüdische Gemeinde, weiterhin am Kauf der Kirche an der Detmolder Straße interessiert und gingen davon aus, dass der Kauf „glatt über die Bühne” gehen würde. Dass es noch ein langer Weg werden sollte, bis die jüdische Gemeinde in Bielefeld als erste in Deutschland eine evangelische Kirche zur Synagoge umgebaut haben sollte, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Allerdings war der Kauf der Kirche auch in der jüdischen Gemeinde nicht unumstritten. Gerade die Konservativen sprachen sich dagegen aus, wollten sie doch weiterhin ohne Zwist und in Frieden mit der christlichen Bevölkerung gemeinsam in der Stadt leben.

Bis zum Ende des Sommers hatten die Auseinandersetzungen zwischen Presbyterium der Neustädter Gemeinde, Pastor Menzel und Gegnern des Verkaufs der Paul-Gerhardt-Kirche an Heftigkeit zugenommen und gipfelten vorerst darin, dass unter Vorsitz von Hermann E. Geller beim Amtsgericht Bielefeld eine „Gemeinnützige Bürgerinitiative e. V.” für den Erhalt der Kirche eingetragen worden ist. Dabei ging es auch um die Rückabwicklung der Fusion und den Aufbau eines selbstverwalteten Gemeindezentrums in Anlehnung an die Nachbargemeinde. Der jüdischen Gemeinde sollte gleichzeitig der Pfarrgarten oder die gemeindeeigenen Parkplätze angeboten werden, um dort den Bau einer neuen Synagoge zu realisieren.
Auch im März 2007 war eine Einigung zwischen den Gegnern nicht erkennbar. Nachdem durch alle kirchlichen Instanzen die Rechtmäßigkeit der Fusion und der Verkauf des nicht mehr benötigten Gotteshauses bestätigt worden war, informierte der Vorstand der Neustädter Gemeinde die Mitglieder der ehemaligen Paul-Gerhardt-Gemeinde in einer Veranstaltung über die endgültige Trennung vom Kirchenbau und damit verbunden, nun endlich auch über dessen Verkauf. Einen letzten Gottesdienst sollte es am letzten Sonntag im März geben. „‘Befiehl dem Herrn deine Wege‘: Diese Worte aus dem Psalm 37 standen leitmotivisch über dem letzten Gottesdienst in der Paul-Gerhardt-Kirche. Vor dem Gotteshaus protestierten die Mitglieder der Bürgerinitiative, die den Verkauf an die jüdische Kultusgemeinde nicht hinnehmen will. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde die Kirche besetzt. ‘Wir nehmen eine Klage wegen Hausfriedensbruch in Kauf‘, erklärten die beiden Vorsitzenden der Bürgerinitiative. […] Der Sakralbau an der Detmolder Straße soll nun so lange besetzt bleiben, bis er wieder als Gottesdienststätte genutzt wird”, schilderte das Westfalen-Blatt am 26. März 2007 den Ausgang des Gottesdienstes. Parallel zur Berichterstattung war die Paul-Gerhardt-Kirche durch den Kreissynodalverband des Kirchenkreises entwidmet worden, was das endgültige Starzeichen zur Umnutzung und Veräußerung bedeutete. So sollten nun endlich die Verkaufsverhandlungen mit der jüdischen Kultusgemeinde fortgesetzt werden. Gut drei Wochen später bekundeten die Vorstandsvorsitzende der jüdischen Gemeinde Irith Michelsohn und Henry G. Brandt, ehemals Rabbiner des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe und noch heute Rabbiner in der Bielefelder Gemeinde, dass sie zwar weiterhin am dem Grundstück an der Detmolder Straße interessiert seien, aber keinesfalls eine besetzte Kirche kaufen würden. Man werde sich auch nicht an dem innerkirchlichen Konflikt beteiligen.
„Wir waren nicht die Initiatoren”, wurde Brandt vom Westfalen-Blatt am 21. April 2007 zitiert. „Deshalb sei es auch nicht Angelegenheit der Juden, im Streit unter Christen Partei zu ergreifen und sich einzumischen.” Trotzdem ließ sich eine Gruppe der Gemeindemitglieder der jüdischen Gemeinde nicht davon abhalten, die Einladung der Besetzer zu einem Kaffeetrinken in der besetzten Kirche anzunehmen.
Die Besetzung sollte ganze drei Monate dauern, mobilisierte während dieser Zeit die unterschiedlichsten politischen Gruppierungen in der Stadt, bis hin zum Oberbürgermeister Eberhard David, der beide Kontrahenten aufforderte, sich wieder an der Verhandlungstisch zu setzen. Hinter den Kulissen wurde trotz Besetzung immer wieder in unterschiedlichen Konstellationen verhandelt und um Lösungen gerungen sowie die Finanzierung durch Land, Stadt und jüdischer Gemeinde auf eine solide Basis gestellt. Mit dem Kompromiss, dass das Gotteshaus noch bis zum 12. September gottesdienstlich genutzt werden könne, gab die Bürgerinitiative Ende Juni 2007 die Paul-Gerhardt-Kirche wieder frei. Die sichtbaren christlichen Zeichen wie Glocken und Kreuz sollten zeitnah entfernt, der Innenraum erst nach Übergabe angetastet werden. Am 16. Juli 2007 unterschrieb die jüdische Gemeinde den Kaufvertrag mit der Neustädter Mariengemeinde. „[Paul Yuval ] Adam freut sich für den neuen Besitzer. ‘Jetzt haben wir die Möglichkeit, nach 70 Jahren in Bielefeld wieder eine angemessene Räumlichkeit für das jüdische Gemeindeleben in der Stadt zu kreieren.‘ 300 Mitglieder, zu 90 Prozent russlanddeutsche Zuwanderer bräuchten diese Heimstatt, da das Gemeindehaus an der Stapenhorststraße aus allen Nähten platze”, schrieb einen Tag später das Westfalen-Blatt. Schon einen Monat später stellte sie ihre Umbaupläne der Öffentlichkeit vor. Das finanzielle Volumen lag bei 2,75 Millionen Euro, 80 Prozent sollten von Land NRW kommen, Stadt und Gemeinde wollten sich die verbleibenden 20 Prozent teilen. Inzwischen war auch klar, dass die Liegenschaft in der Stapenhorststraße, nicht wie anfangs gedacht, zur Finanzierung hinzugezogen werden musste.

Für den Umbau konnte der Bielefelder Architekt und Städteplaner Klaus Beck, der 2011 auch den Anbau des Welthauses an der Paulusstraße entwerfen sollte, gewonnen werden. Als Nicht-Jude, nur wenige Synagogen wurden von jüdischen Architekten entworfen, sah sich Beck in einer großen Verantwortung. Denn anders als bei Kirchbauten unterliegen jüdische Gotteshäuser, auch Haus der Versammlung genannt, keinen einheitlichen Vorgaben. Bevor Beck überhaupt in die konkrete Planung gehen konnte, musste viel Vorarbeit geleistet werden. Schließlich sollte „Paul-Gerhardt” nicht einfach abgerissen werden, sondern respektvoll von einer christlichen Kirche in eine Synagoge übergeleitet werden. Ganz davon abgesehen gab es da auch noch den wichtigen Aspekt der Sicherheit, sprich den Anforderungen des Staatsschutzes zu genügen. „Es war das große Verdienst der jüdischen Gemeinde in Bielefeld, das allen Sicherheitsanforderungen zum Trotz ein Gebäude errichtet werden sollte, das einen Geist der Offenheit und Transparenz ausstrahlt – kein Rückzugsort für jüdisches Leben in der Diaspora,

sondern das Bekenntnis zur offenen Teilhabe am städtischen Dialog verbunden mit der Einladung, das entstehende „Haus der Hoffnung” (hebräisch Beit Tikwa) als Ort des Austauschs mit Anderen zu teilen. In diesem spannungsvollen Wechselspiel zwischen Schutz und Sicherheit einerseits und Offenheit und Transparenz andererseits wurde das architektonische Konzept entwickelt”, schrieb Klaus Beck 2015 in seinem Geleitwort zum Bildband „Beit Tikwa. Aus einer Kirche wird eine Synagoge. Bilder des Umbaus”.
Die größte Herausforderung bestand aber darin, dass schon im September 2008, noch vor den Hohen Feiertagen (Jüdisches Neujahrsfest, Versöhnungsfest und Laubhüttenfest) die feierliche Weihe stattfinden sollte. Als Erstes musste der 40 Meter hohe Kirchturm verändert werden. Die Spitze sollte abgetragen werden, der Quader stehenbleiben. Aber schon dieses Vorhaben trieb die Baukosten in die Höhe. Hatte man gedacht, dass die Turmkonstruktion aus Holz bestehen würde, wurde man des Besseren belehrt. Es verbarg sich unter der äußeren Hülle Beton, die teure Flexarbeiten nach sich zog.

Im März 2008 konnte die neue runde Dachkonstruktion, angefertigt in Gütersloh, auf dem Quader etabliert werden. In der Bielefelder Presse fand das Ereignis große Aufmerksamkeit: „2,2 Tonnen wiegen die beiden Bauteile, die oben auf den Turmstumpf montiert werden. Die beiden Hauben-Hälften wurden liegend transportiert. ‘Hätten wir sie aufrecht geladen, wäre ich unter keiner Brücke durchgekommen und hätte die gesamten Fahrdrähte für die Stadtbahn in der Detmolder Straße abgerissen‘, sagte Vorderwisch. […] Um kurz vor 9 Uhr wird das erste Teil angehoben und auf der westlichen Seite (zur Stadt gewandt) festgedübelt. Eine halbe Stunde später ist der Turm unter der Haube”, war am 25. April 2007 in der Neuen Westfälischen zu lesen. Am nächsten Tag fand das Richtfest statt, was ebenfalls eine breite Öffentlichkeit erreichte, aber nicht ungetrübt gefeiert werden konnte. Inzwischen hatte es Vorstandswahlen in der jüdischen Gemeinde gegeben, die innergemeindliche Probleme widerspiegelten und dazu führten, dass nicht alle der jüdischen Gemeinde am Richtfest teilnahmen.
Trotz der Unstimmigkeiten ging der Umbau zügig vonstatten, sollte doch der Weihetermin auf jeden Fall eingehalten werden. Da die Grundstruktur des Kirchenbaus erhalten bleiben sollte, konnte ohne größere Probleme weiter umgebaut werden. Dazu gehörten auch die sieben farbigen runden Glasfenster an der ehemaligen Altarwand. Sie symbolisieren auch heute noch die Schöpfungsgeschichte, aber wegen der hebräischen Schreibweise von rechts nach links, müssen sie heute dementsprechend betrachtet werden. Ebenfalls –für Außenstehende kaum erfahrbar – veränderte sich der Boden des ehemaligen Kirchenschiffes. Dem Estrich, der neu gegossen werden sollte, wurden 2 Kilogramm Sand aus der Negew-Wüste beigemischt, mitgebracht aus einem Israelurlaub. Bei genauem Betrachten ist er an einigen Stellen gut zu erkennen. Dem Turm hatte man inzwischen zwei blaue Fenster mit hebräischen Schriftzeichen zugefügt, die die Zehn Gebote symbolisieren sollten und nachts von innen leuchten.

Auch wenn der Stress groß war und die Arbeiten bis zum letzten Moment ausgeführt werden mussten, die Eröffnung der Synagoge, fand pünktlich am 21. November 2008, in hebräischer Zeitrechnung am 21. Elul 5768, statt. Und das mit großer jüdischer und nicht-jüdischer Prominenz. Eingeladen waren u. a. der damalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Jürgen Rüttgers, Oberbürgermeister Eberhard David und von der evangelischen Kirche Präses Alfred Buß sowie der deutsche Botschafter in Israel Dr. Dr. Harald Kindermann, die alle sehr einfühlsame Worte fanden. Insgesamt feierten 500 geladene Gäste. Die Synagoge war bis auf den letzten Platz besetzt. Sicher in Erinnerung bleiben wird der feierliche Einzug der drei Thora-Rollen, die unter einem Baldachin getragen, von der Diesterwegstraße über die abgesperrte Detmolder Straße in die Synagoge den Weg in den Thoraschrein fanden.

„Ein stolzer, schmucker Bau, die neue Synagoge, die draußen in der Turnerstraße als Zeichen der Gottesverehrung zum Himmel strebt, hat heute seine Weihe gefunden”. Diese Worte fand Rabbiner Dr. Felix Coblenz (1863-1923) am 20. September 1905. Das kann zu Recht auch für die neue Synagoge gelten.
Zehn Jahre nach der Eröffnung gehört „Beit Tikwa”, das „Haus der Hoffnung”, in der Detmolder Straße 107 zum selbstverständlichen Teil der Stadt Bielefeld.
Quellen
- Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 102,1/Oberbürgermeister, Nr. 1977
- Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 300,8/Sammlung Judaica, Nr. 138, 153, 155, 159
- Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 400,2/Zeitungen, Nr. 27, 46
- Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 400,3/Fotosammlung Nr. 14-014-005, 14-904-51, 14-904-52-20, 14-904-54
Literatur
- Hauke, Matthias (Hg.), Beit Tikwa. Aus einer Kirche wird eine Synagoge. Bilder eines Umbaus, Berlin 2015
Erstveröffentlichung: 1.9.2018
Hinweis zur Zitation:
Giesecke, Dagmar, 21. Elul 5768 / 21. September 2008: Die Synagoge an der Detmolder Straße wird feierlich eingeweiht, Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld, https://historischer-rueckklick-bielefeld.com/2018/09/01/01092018, Bielefeld 2018