• Kristina Ruppel, Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek •
Bielefeld war die wasserreichste Stadt der Bundesrepublik Deutschland. Zumindest an der Bäder-Wasserfläche pro Einwohner gemessen. Eines der Bäder innerhalb der großzügigen Wasserlandschaft Bielefelds — einer Stadt ohne größeren Fluss oder See — war das städtische Innenstadtfreibad: Dieses so genannte „Wiesenbad“ wurde am 1. Juli 1988 zum zweiten Mal der Öffentlichkeit übergeben. Ein buntes Festprogramm sollte nicht nur die Stadtbevölkerung zur Wiedereröffnung des Freibades locken, sondern vermutlich auch die negativen Stimmen und das harte Ringen um das Für und Wider des Bades verdrängen.

Die Eröffnungsrede hielt Oberbürgermeister Klaus Schwickert (*1931). Gerüchten zufolge sollte er in Badehose und Amtskette mit einem „Eröffnungssprung“ aufwarten. Die Premiere übernahmen dann jedoch Bezirksvorsteher Horst Grube und Sportamtschef Fritz Kölling. In Badebekleidung der 1920er Jahre, die sie in der Kleiderkammer des Theaters gefunden hatten, glitten sie, laut Zeitungsberichterstattung, „synchron“ und „elegant wie Delphine“ vom Drei-Meter-Turm ins Wasser. Das Wetter steuerte, ganz bielefeldtypisch, mit Regenschauern weiteres Nass zur Baderöffnung bei und das kalte Buffet wurde zum nassen Buffet und war nur geladenen Gästen vorbehalten.
Das 1927 als „Bielefelder Stadtbad an der Wiesenstraße“ erstmals eröffnete Freibad wurde im Volksmund schon damals „Wiesenbad“ genannt. Dieser Name blieb auch bestehen, nachdem die Wiesenstraße 1974 in Werner-Bock-Straße umbenannt worden war. Zur Wiedereröffnung 1988 wurde der geläufige Name „Wiesenbad“ durch Namenstaufe zur offiziellen Bezeichnung des Innenstadtfreibades. Es sah während der kurzen Saison im Wiedereröffnungsjahr immerhin noch rund 120.000 Besucherinnen und Besucher. Die Bielefelderinnen und Bielefelder bewiesen, dass sich der 15 Jahre andauernde Kampf für ihr Freibad gelohnt hat. Zumal es bereits ein harter Kampf war, dieses Bad überhaupt zu bekommen, denn bekanntlich fehlt Bielefeld Wasser. Dieser „Schönheitsfehler“ der Stadt war der Grund, warum Bielefelder Schwimmerinnen und Schwimmern und Arbeitersportvereinen am Anfang des 20. Jahrhunderts über einen Zeitraum von 20 Jahren ein städtisches Schwimmbad verwehrt worden war. Einige Tage vor Weihnachten 1925 wurde bei einer seit zwei Jahren betriebenen Bohrung auf dem Grundstück des städtischen Elektrizitätswerks in 456 Metern Tiefe eine Quelle angeschlagen, die kurzerhand „Weihnachtsbrunnen“ genannt wurde. Der Brunnen lieferte täglich etwa 1.500 Kubikmeter Wasser, und zwar 22-26 Grad warmes Thermalwasser. Mit diesem „Weihnachtswunder“ ging der Freibadbau dann ganz schnell: Im Juni 1926 wurde unter der Leitung von Stadtbaurat Friedrich Schultz (1876-1945) als Architekt des Bades, mit dem Bau des „Bielefelder Stadtbades an der Wiesenstraße“ begonnen. Die Innenstadt sollte ihr erstes Freibad bekommen. Zwar ist das Johannisbad in Schildesche bereits 1914 erbaut worden, jedoch ist Schildesche erst im Rahmen der kommunalen Neugliederung 1930 in die Großstadt Bielefeld eingemeindet worden. Da das Johannisbad 1996 abgerissen wurde, ist das Wiesenbad heute das älteste erhaltene Freibad Bielefelds.

Das 1926 ausgewählte Grundstück an der Wiesenstraße befand sich war zwar 1,8 Kilometer von der Quelle entfernt. Man erhoffte jedoch durch die Innenstadtlage eine größtmögliche Besucherzahl zu erreichen. Im Rahmen von „Notstandsarbeit“ wurde das Bad in 28.000 Tagewerken und mit einem Gesamtaufwand von 652.000 Mark erbaut. Die eingesetzten Arbeitslosen hätten „solide und großzügig gebaut, denn sie bauten für sich selbst. Sie wußten genau, was Licht und Luft, Sonne und Wasser in einer Innenstadt für den Teil der Bevölkerung bedeuten, der nicht an die Riviera fahren kann“. Als Mitbegründer des Deutschen Werkbundes sorgte Oberbaurat Schultz dafür, dass die Anlage ganz nach den Ideen des Bauhauses angelegt wurde. Klare Linien und eine praktische Gestaltung hatten absolute Priorität in Bauwerken der damaligen Zeit. Ein harmonisches Gesamtgefüge, so erklärte er es in seiner Eröffnungsrede am 8. Mai 1927, sollte der „Gesundung des durch die Kriegsfolgen geschwächten Volkskörpers dienen“. Dies bezog sich auf die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges. 17 Jahre später waren die Folgen des Zweiten Weltkrieges längst an der „Heimatfront“ zu spüren. Mitte September 1944 wurde der Badebetrieb im Wiesenbad eingestellt. Wenige Tage danach, am 30. September 1944, im Zuge der Zerstörung großer Teile der Stadt, schlugen sieben Bomben auf das Freibadgelände ein, eine zerstörte den Ostteil der 100-Meter-Bahn. Schon kurze Zeit nach Kriegsende wurden die Schäden provisorisch beseitigt, so dass das Wiesenbad ab August 1946 wieder benutzbar war. Das Becken war nur noch 75 Meter lang, so dass bei Wettkämpfen an der 50-Meter-Marke ein Balken ins Wasser gelegt wurde, von dem die Staffelschwimmer starteten, d.h. also ohne Startsprung. Erst 1949 wurde dieser Umstand behoben und an der 50-Meter-Marke ein Steg mit Startblöcken eingezogen. Dadurch entstanden eine 50-Meter-Wettkampfbahn und eine 25-Meter-Übungsbahn. Zwischen 1955 und 1965 besuchten jährlich durchschnittlich 150.000 Freibadgäste das Wiesenbad, dennoch tätigte die Stadt keinerlei Investitionen zum Erhalt des Bades oder zur Erneuerung der Bausubstanz.

Anfang der 1970er Jahre war das Bad so veraltet und baufällig, dass im Rat der Stadt zum ersten Mal von seiner Schließung die Rede war. Begründet wurde das mit Unrentabilität. Dabei kamen trotz des ramponierten Aussehens in der Badesaison 1974 noch 194.000 Badegäste, womit das Bad auf Platz drei der Besucherzahlen hinter Brackwede (278.000) und Schildesche (268.000) lag. Zum Ende der Freibadsaison 1974 wurden Pläne bekannt, dass das Wiesenbad und ein Teil der Ravensberger Spinnerei abgerissen und einem großen Freizeitpark im Zentrum weichen sollten. Das bekanntgewordene letzte Betriebsjahr löste öffentliche „Bestürzung und Empörung aus“. Innerhalb von zwei Tagen unterschrieben 100 Bielefelder und Stammgäste für die Erhaltung des Freibades an der Wiesenstraße. Es gründete sich eine erste Bürgerinitiative mit Willy Hagen (Sprecher) und Hans-Joachim Linnemann, die den Badebetrieb in der Innenstadt als „eine besondere Verpflichtung zur Förderung von Gesundheit und Erholung“ anführte. Binnen zwei Jahren sammelte die Initiative 10.000 Unterschriften für den Erhalt des Wiesenbades. Der Hauptausschuss fasste am 14. September 1978 den einstimmigen Beschluss, das Bad zu erhalten. So blieb das Wiesenbad zwar bestehen, wurde aber weiterhin systematisch vernachlässigt. Selbst notwendige Reparaturarbeiten wurden zum Teil unterlassen. 1981 sagten Schlagzeilen das Ende des Wiesenbades voraus. Es hieß, es herrsche „Einsturzgefahr“. Mitglieder der Bürgerinitiative äußerten den Verdacht, dass die Stadt das Wiesenbad „langsam aber sicher verludern lassen“ wolle.

Das die Wetterverhältnisse ausschlaggebend für die Einnahmen waren, bewies sogleich der „Bilderbuchsommer“ 1982, der für Mehreinnahmen sorgte. Ein Highlight jenes Sommers war die ausverkaufte „Beach-Party“ im Wiesenbad mit 7.000 Besucherinnen und Besuchern, jeder Menge Sand und Plastikpalmen. Trotz eines nur bis zur halben Höhe nutzbaren Sprungturms, lediglich zwei funktionierenden Duschen, zerbrochenen Fenstern und eines desolaten Allgemeinzustandes, kamen im darauffolgenden Jahr 7.200 Interessierte zur „Beach-Party“. 1984, als die Party zum dritten und letzten Mal bei regnerischem Wetter durchgeführt wurde, konnten immerhin noch rund 4.000 Gäste gezählt werden.
Der Verfall des fast 60 Jahre alten Bades zeichnete sich deutlich ab. Das Gelände sollte samt Warmwasserbrunnen an einen niederländischen Investor geschenkt werden, der an der Stelle mit städtischen Zuschüssen ein privates Spiel- und Spaßbad bauen sollte. Oberbürgermeister Klaus Schwickert sah die Stadt finanziell nicht in der Lage, das Wiesenbad zu erneuern und hielt den privaten Investor in dieser Situation für eine gute Alternative. Im Sportausschuss kam es zu einer spontanen Aktion der „Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr“ (ÖTV). Sie sah in dem privaten Freizeitbad eine Gefahr für städtische Arbeitsplätze und für Einschränkungen für den Vereins- und Schulsport. Ebenso würden weitere Bäderschließungen und hohe Eintrittspreise drohen. Der Rat lehnte mit den Stimmen von SPD und Bunter Liste (Vorgängerpartei der „Grünen“) einen Dringlichkeitsantrag der FDP ab, das Wiesenbad dem Millionär zu überlassen. Fritz Achelpöhler, Fraktionsvorsitzender der SPD, schlug in einem Zeitungsinterview vor, ein Spiel- und Spaßbad am Hauptbahnhof zu errichten und das Wiesenbad aufgrund des „zweifellos beispielhaften Ausdrucks eines humanen Städtebaus mitten im Zentrum von Wohngebieten und gewerblicher Nutzung zu erhalten“. Denkmalschutzüberlegungen keimten auf. Im Sommer 1984 erkundete der SPD-Ortsverein in einer mehrwöchigen Befragung, was sich die Wiesenbadbesucherinnen und -besucher wünschten. Fazit: „Kein Firlefanz und kein teures Bad, sondern die gründliche Sanierung des vorhandenen Bades und eine Aufwertung der Ausstattung“. Zwischen Mai und September 1984 sammelte die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) mit der Aktion „Rettet das Wiesenbad“ 6.500 Unterschriften für einen Bürgerantrag auf „umfassende Renovierung“, der dem Oberbürgermeister in einer Ratssitzung übergeben wurde. SPD und Bunte Liste sprachen sich für die Erhaltung des Wiesenbades aus. CDU und FDP propagierten hartnäckig das „private Kommerzbad“ an dessen Stelle. Die Wähler entschieden sich bei den Kommunalwahlen am 30. September 1984 für die Erhaltung ihres Bades. Dennoch war weiterhin kein Geld für die Renovierung vorhanden. Im Haushaltsplanentwurf für 1985 wurden vom Sportausschuss sogar die Mittel für den laufenden Betrieb gesperrt. Die Schließung drohte erneut. Daraufhin gründeten 25 Frauen und Männer am 12. Dezember 1984 in der Gaststätte „Stockbrügger“ die parteipolitisch ungebundene „Bürgerinitiative Wiesenbad“ (BIWIE) mit Günter Seib als Sprecher. Die BIWIE setzte sich dafür ein, das Bad als Bauwerk der Arbeiterkultur derart zu renovieren, dass die ursprüngliche Konzeption sichtbar erhalten bliebe und eine moderne Nutzung möglich wäre: „Ein Schrumpfbad mit etwas modischem Schnickschnack an seiner Stelle wäre ein Verlust“. Die Stadt indes wollte gemäß eines Vorschlags der SPD die Wasserfläche halbieren und die Liegewiese zum offenen Park umgestalten. Durch versetzbare Zäune sollte die Liegefläche nach Bedarf variabel eingegrenzt werden können. Somit würde eine Integration des Wiesenbades in den Ravensberger Park geschaffen. Hygienische Probleme eines offenen Parks, wie etwa Hundekot oder Glasscherben, ließen die Idee schnell unattraktiv erscheinen.

Die Bürgerinitiative – unterdessen eine auf rund 80 Bielefelder Bürger angewachsene Gruppe — lud am 17. Mai 1985 zu einer Bürgerversammlung ein und legte schon zuvor, zum 1. Mai, das zwölfseitige Heft mit „Argumenten für das Wiesenbad“ vor. In einer erneuten Abstimmung, dieses Mal von der Initiative durchgeführt, sprachen sich im Sommer 1985 innerhalb von zwölf Tagen 98,95 Prozent der 4.250 Wiesenbadbesucherinnen und -besucher erneut gegen einen „Schrumpfplan“ aus und forderten die Wiederherstellung in alter Gestalt und Größe. Dies galt auch für den Sprungturm und die Tribüne.

Um zu klären, ob das Wiesenbad einen Denkmalwert besaß, wie die BIWIE propagierte, konsultierte die Bezirksvertretung Mitte den Hauptkonservator beim Westfälischen Amt für Denkmalpflege in Münster, Dr. Gunter Jahn, der nach einer Besichtigung des Wiesenbades Anfang Mai 1985 urteilte: „[Die] Bade- und Wettkampfanlage ist sowohl in ihrer künstlerischen Gestaltung als auch in ihrer perfekten Funktionalität von großer Bedeutung für die Entwicklung der Freibadanlagen überhaupt. […] Ihre Bedeutung gewinnt sie in künstlerischer Hinsicht durch die Nähe zum Ideengut des Bauhauses und des Deutschen Werkbundes. In dieser Qualität und in der Form bestimmenden Funktionalitäten hat die Anlage in ganz Westfalen nichts Ebenbürtiges. […] Sie ist ein Denkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes.“ Auch in ihrer Grundstücksgröße von rund 3 Hektar, einer Spiel- und Liegewiese, die zusammenhängend fast zwei Fußballplätze groß ist, und einer Wasserfläche von 2.600 Quadratmetern ist das Bad — vor allem für die Innenstadtlage — im gesamten Bundesgebiet eine Seltenheit. Bei den Planungen für die umfassende Erneuerung des Bades unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten war klar, dass der axiale Aufbau unangetastet blieb. Für den Neubau nach alter Art und Größe müssten etwa 10 Millionen Mark veranschlagt werden. Das Doppelte als für die „abgespeckte Neubaulösung“ vorgesehen war. Der Bescheid des Landeskonservators löste unter den Politikern wieder einmal kontroverse Debatten aus. Der Baudezernent Christoph Blume erläuterte: „Wir wollen ja nicht ein Bademuseum haben, sondern es ist wohl richtiger, wenn wir das Bad unter Wahrung seines ursprünglichen Charakters sinnvoll sanieren und attraktiv machen.“ Ein Kompromiss zwischen Denkmalschutz und aktuellen Nutzungsinteressen sollte her. Nach einem Gutachterverfahren und einem Architektenwettbewerb fiel die Entscheidung für die Freizeitausstattung mit einer Wassertiefe von 1,35 m und somit gegen das Wettkampfschwimmen.

Das Richtfest wurde am 17. Dezember 1987 gefeiert, auch wenn es kein klassisches Dach für eine Richtkrone gab. Das Fest diente als Dank und als Anerkennung für den überdurchschnittlichen Einsatz der Bauarbeiter, die „bei jedem ‚Hundewetter‘ voll dabei“ waren. Der Richtkranz wurde auf der Plattform des 10-Meter-Sprungturms errichtet. Die CDU-Ratsfraktion blieb dem Fest fern, sie hielten das „Millionengrab Wiesenbad […] aus wirtschaftlichen und sportlichen Erwägungen für unerträglich“. Die CDU befürwortete sogar im Nachhinein noch die Privatisierung des Bades, auch wenn das vielleicht zu einem „Freizeitbad für Reiche“ und zum Verlust von Arbeitsplätzen bei der Stadt geführt hätte.

Schlussendlich wurde das Bad für 10,3 Millionen wieder hergestellt. 2,4 Millionen davon wurden vom Land für Denkmalpflege bezuschusst. Grundriss, Tribüne, Sprungturm und Rasenfläche wurden weitgehend nach den Bauplänen von 1926 wieder aufgebaut. Der Denkmalpfleger kontrollierte während der Bauphase einmal in der Woche den originalgetreuen Wiederaufbau. Neu sind: Riesenwasserrutsche, Whirl-Pool, Wasserpilz, Sprudelbänke, Wasserkanonen, Strömungskanal, Sauna (gegen Aufpreis), Solarium (gegen Aufpreis), Wärmehalle, Ausschwimmkanal, Schaukeltiere im Kinderplanschbecken, Sanddünen und viele Spielgeräte. Das Wiesenbad ist mit der Neugestaltung zum ersten Spaß- und Freizeitbad Bielefelds geworden. Diese Veränderung fanden nicht alle gut, wie ein Brief an den Oberbürgermeister nach der Eröffnungsfeier offenbart: „Da ist nun eine 100m lange Tribüne sichtbar, früher für die primäre 100m-Schwimmbahn gebaut. Diese ist nun entfallen, auch kein 50m-Wettkampfschwimmen ist möglich […] daraus folgt für mich schon die Sinnlosigkeit des Tribünenbaus als Wiederholung.“ Überwiegend fand das Bad jedoch sehr guten Anklang in der Bevölkerung. Im Wiedereröffnungsmonat Juni 1988 kamen täglich im Schnitt 2.222 Besucherinnen und Besucher, darunter auch einige Nicht-Bielefelderinnen und Nicht-Bielefelder. Die anderen Bäder der Stadt mussten im Wiedereröffnungsjahr einbrechende Besucherzahlen vernehmen, da das neue Spaßbad mit der beliebten Rutsche zum gleichen Eintrittspreis eine attraktive Alternative war.

In den letzten Jahren entwickelte sich unter den Bielefelder Freibädern eine Art Tradition: Jährlich eröffnet das Wiesenbad am 1. Mai die Freibadsaison. Die anderen Freibäder Bielefelds folgen meist erst etwa zwei Wochen später.
Im Jahr 2018, 30 Jahre nach Wiedereröffnung des Wiesenbades, ist Bielefeld nicht mehr die wasserreichste Stadt Deutschlands, wie sie es in der 1980er Jahren stolz gewesen war. Von zehn Freibädern sind immerhin acht übrig geblieben, wovon fünf durch Vereinsträgerschaft ihren Bestand aufrechterhalten können. Das Wiesenbad ist weiterhin das am stärksten frequentierte Bad Bielefelds. Um bei den hohen Besucherzahlen die Sicherheit zu gewährleisten, kontrolliert die Polizei hin- und wieder „undercover“, also in Badehose.
Quellen:
- Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 102,1/Oberbürgermeister Nr. 657
- Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 200,001/Familienpapiere Nr. 149, Bäder-Sammlung von Karl-Heinz Schlichthaber
- Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 210,47/Bielefelder StadtBlatt Nr. 137
- Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 300,7/Kleine Erwerbungen Nr. 906, Bürgerinitiative Wiesenbad: Argumente für das Wiesenbad, Nr. 1, Mai 1995,
- Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 400,1/Westermann-Sammlung Nr. 188-189
- Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 400,10/Zeitgeschichtliche Sammlung Nr. 313
- Stadtarchiv Bielefeld, Bestand 400,10/Zeitgeschichtliche Sammlung Nr. 667, Presse- und Verkehrsamt der Stadt Bielefeld: Das neue Wiesenbad, 1988, Stadtarchiv Bielefeld, Bestand
- 400,10/Zeitgeschichtliche Sammlung Nr. 4760, Artur Wuerselin: Das städtische Freibad in Bielefeld, [1927]
Literatur:
- Wasserfreunde Bielefeld von 1922 e.V.: Der Wasserfreund Nr. 3, Festschrift zum vierzigjährigen Jubiläum, Bielefeld 1962 [Signatur Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld: St 90 55]
- Joachim Wibbing: Schildesche vor 100 Jahren. Eröffnung des Schildescher Freibades, in: Schildesche erleben 7 / 2014, in:
http://joachim-wibbing.de/medien/uploads/files/2014_07%20Schildesche%20erleben%20100%20Jahre%20Johannisbad%20Freibad%20Schildesche%20Bielefeld%20Joachim%20Wibbing%283%29.pdf [letzter Aufruf: 30.05.2018]
Erstveröffentlichung: 1.7.2018
Hinweis zur Zitation:
Ruppel, Kristina, 1. Juli 1988: Wiedereröffnung des Wiesenbades, Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld,
https://historischer-rueckklick-bielefeld.com/2018/07/01/01072018, Bielefeld 2018